Natasha Wright, Braman Termite & Pest Elimination, Bugwood.org
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Nicht geregelte, nicht heimische Art
sind ursprünglich nicht in Deutschland beheimatet, unterliegen jedoch keinen Beschränkungen oder Regulierungsmaßnahmen.
Herkunft und Verbreitungsgebiet
Cyclorhipidion bodoanum ist ursprünglich in Asien beheimatet, mit Nachweisen aus Regionen wie Ost-Sibirien, Nordost-China, der koreanischen Halbinsel, Japan und Taiwan. Die Art hat sich jedoch weltweit verbreitet, vor allem durch den internationalen Holzhandel. In Nordamerika wurde sie in mehreren Bundesstaaten, darunter Kalifornien, Oregon und Washington, nachgewiesen. In Europa wurde die Art erstmals 1960 in Frankreich dokumentiert und ist seither in Ländern wie Belgien, Italien, den Niederlanden, der Schweiz, Schweden und Großbritannien aufgetreten.
In Deutschland gibt es Beobachtungen aus wärmebegünstigten Regionen wie dem Steigerwald (Nordbayern), dem Spessart (Bayern und Hessen) und am Starnberger See in Bayern. Außerdem wurde die Art im Hinkesforst bei Ratingen-Lintorf in Nordrhein-Westfalen entdeckt. Aktuell breitet sich die Art weiter ostwärts aus und wurde 2020 erstmals in der Tschechischen Republik nachgewiesen, vermutlich durch natürliche Ausbreitung aus Deutschland. Cyclorhipidion bodoanum gilt in Europa als weit verbreitet und gut etabliert, insbesondere in Eichenwäldern und Parkanlagen.
Gomez, D.F. et al. (2018). North American Xyleborini north of Mexico: a review and key
to genera and species (Coleoptera, Curculionidae, Scolytinae). ZooKeys 768 (2018): 19–68. Bestimmungsschlüssel zum Tribus Xyleborini
Kirkendall, L.R. & Faccoli, M. (2010). Bark beetles and pinhole borers (Curculionidae, Scolytinae,
Platypodinae) alien to Europe. ZooKeys 56 (2010): 227-251. Übersicht aller in Europa bekannten invasiven Borkenkäferarten
mit weiteren Erläuterungen zur Ausbreitung invasiver Arten im
Allgemeinen
Köhler, F. (1992). Anmerkungen zur Käferfauna der Rheinprovinz VI.
- Bemerkenswerte Neu- und Wiederfunde (Ins., Col.). Mitt. Arb.gem. Rhein. Koleopterologen (Bonn)
2 (1992) 4: 123-130. Beschreibung eines Nachweises von Xyleborus peregrinus (Syn.) in
Deutschland
Bussler, H. & Immler, T. (2007). Neue Borkenkäferarten in Bayern. Forstschutz Aktuell 38 (2007):. Kurzportraits zu allen Arten mit Bezug zu Deutschland und Abbildungen
von Imagines
Fiala et al. (2021). Continued eastward spread of the invasive ambrosia beetle
Cyclorhipidion bodoanum (Reitter, 1913) in Europe and its distribution in the world. BioInvasions Records (2021) 10 (1): 65–73. Beschreibung der Verbreitung und der Morphologie gefangener
Individuen im Böhmischen Hochland
Lee et al. (2019). Cyclorhipidion bodoanum (Reitter, 1913) (Curculionidae:
Scolytinae: Xyleborini) new to Britain. The Coleopterist (2019) 28(2): 65-70. Erster Fund von C. bodoanum in GB mit Beschreibung der Morphologie
Verbreitungswege
Die Ausbreitung von Cyclorhipidion bodoanum wird hauptsächlich durch den internationalen Handel mit Holzprodukten und Verpackungsmaterialien aus Holz begünstigt. Der Import von Sämlingsbäumen könnte ebenfalls eine Rolle spielen. Besonders unbehandeltes oder schlecht verarbeitetes Holz bietet eine ideale Transportmöglichkeit für die Art. In Europa und Nordamerika wurde sie vor allem entlang von Handelsrouten nachgewiesen.
Zusätzlich trägt der Klimawandel zur Etablierung und Ausbreitung dieser wärmeliebenden Käferart bei. Die natürliche Ausbreitung über angrenzende Gebiete, insbesondere in waldreichen Regionen, unterstützt die Verbreitung, wie etwa der Nachweis in Tschechien ausgehend von Deutschland zeigt.
Fiala et al. (2021). Continued eastward spread of the invasive ambrosia beetle
Cyclorhipidion bodoanum (Reitter, 1913) in Europe and its distribution in the world. BioInvasions Records (2021) 10 (1): 65–73. Beschreibung der Verbreitung und der Morphologie gefangener
Individuen im Böhmischen Hochland
Lee et al. (2019). Cyclorhipidion bodoanum (Reitter, 1913) (Curculionidae:
Scolytinae: Xyleborini) new to Britain. The Coleopterist (2019) 28(2): 65-70. Erster Fund von C. bodoanum in GB mit Beschreibung der Morphologie
Hoebeke et al. (2018). First records of Cyclorhipidion fukiense (Eggers) (Coleoptera:
Curculionidae: Scolytinae: Xyleborini), an ambrosia beetle native to Asia, in North America. Zootaxa (2018) 4394 (2): 243–250. Vergleich der Morphologie von drei Cyclorhipidion-Arten und
Bestimmungsschlüssel für die drei
Wirtspflanzen
Cyclorhipidion bodoanum bevorzugt Bäume aus der Familie der Fagaceae, insbesondere Quercus (Eichen), Juglans (Walnuss), Castanea sativa (Edelkastanie) und Fagus (Buchen). Die Art ist oligophag auf Fagaceae spezialisiert, kann aber auch auf anderen Baumarten wie Pinus (Kiefern) und Populus (Pappeln) gefunden werden.
Bevorzugt besiedelt die Art gestresste oder geschwächte Bäume, insbesondere solche, die bereits durch pathogene Pilze vorbelastet sind. Die Symbiose mit holzzerstörenden Pilzen ermöglicht es C. bodoanum, sowohl in lebenden als auch in toten Bäumen zu überleben.
Kirkendall, L.R. & Faccoli, M. (2010). Bark beetles and pinhole borers (Curculionidae, Scolytinae,
Platypodinae) alien to Europe. ZooKeys 56 (2010): 227-251. Übersicht aller in Europa bekannten invasiven Borkenkäferarten
mit weiteren Erläuterungen zur Ausbreitung invasiver Arten im
Allgemeinen
Bussler, H. & Immler, T. (2007). Neue Borkenkäferarten in Bayern. Forstschutz Aktuell 38 (2007):. Kurzportraits zu allen Arten mit Bezug zu Deutschland und Abbildungen
von Imagines
Fiala et al. (2021). Continued eastward spread of the invasive ambrosia beetle
Cyclorhipidion bodoanum (Reitter, 1913) in Europe and its distribution in the world. BioInvasions Records (2021) 10 (1): 65–73. Beschreibung der Verbreitung und der Morphologie gefangener
Individuen im Böhmischen Hochland
Morphologie (Aussehen)
Die Käfer erreichen eine Körperlänge von etwa 1,8 bis 2,3 mm und sind hell gelb-braun gefärbt. Die Flügeldecken sind gelblich-braun und dicht punktiert. Der Halsschild ist länger als breit, matt in der basalen Hälfte und weist eine feine Mikroskulptur auf.
Der Kopf des Käfers ist unter dem Halsschild verborgen, wodurch er von anderen ähnlichen Arten unterschieden werden kann. Der Elytrenabsturz ist abgerundet und weist eine dezente Behaarung auf.
Gomez, D.F. et al. (2018). North American Xyleborini north of Mexico: a review and key
to genera and species (Coleoptera, Curculionidae, Scolytinae). ZooKeys 768 (2018): 19–68. Bestimmungsschlüssel zum Tribus Xyleborini
Köhler, F. (1992). Anmerkungen zur Käferfauna der Rheinprovinz VI.
- Bemerkenswerte Neu- und Wiederfunde (Ins., Col.). Mitt. Arb.gem. Rhein. Koleopterologen (Bonn)
2 (1992) 4: 123-130. Beschreibung eines Nachweises von Xyleborus peregrinus (Syn.) in
Deutschland
Fiala et al. (2021). Continued eastward spread of the invasive ambrosia beetle
Cyclorhipidion bodoanum (Reitter, 1913) in Europe and its distribution in the world. BioInvasions Records (2021) 10 (1): 65–73. Beschreibung der Verbreitung und der Morphologie gefangener
Individuen im Böhmischen Hochland
Lee et al. (2019). Cyclorhipidion bodoanum (Reitter, 1913) (Curculionidae:
Scolytinae: Xyleborini) new to Britain. The Coleopterist (2019) 28(2): 65-70. Erster Fund von C. bodoanum in GB mit Beschreibung der Morphologie
Hoebeke et al. (2018). First records of Cyclorhipidion fukiense (Eggers) (Coleoptera:
Curculionidae: Scolytinae: Xyleborini), an ambrosia beetle native to Asia, in North America. Zootaxa (2018) 4394 (2): 243–250. Vergleich der Morphologie von drei Cyclorhipidion-Arten und
Bestimmungsschlüssel für die drei
Lebensweise und Entwicklung
Cyclorhipidion bodoanum entwickelt sich bevorzugt in wärmebegünstigten Eichenwäldern und besiedelt dabei vor allem starke Äste im Kronenraum sowie Stämme von Eichen. Die Art tritt häufig in offenen, von Eichen dominierten Parkanlagen oder in lichten Wäldern mit weit auseinander stehenden Bäumen auf. Als Sekundarschädling befällt sie hauptsächlich gestresste oder geschwächte Bäume. Insbesondere der Befall von Bäumen, die bereits durch pathogene Pilze geschwächt sind, ist problematisch, da der Käfer die Ausbreitung von Fäulnispilzen unterstützt.
Als Ambrosiakäfer lebt C. bodoanum in Symbiose mit speziellen Pilzen, die in den Brutgängen wachsen. Diese dienen sowohl als Nahrungsquelle für die Larven als auch zur Zersetzung des Holzes. Die Pilze werden in speziellen Strukturen am Käfer oder auf der Körperoberfläche transportiert. Der Befall tritt am häufigsten an Stämmen mit einem Durchmesser von mehr als 10 cm auf.
Eine Anpassung von C. bodoanum ist die Inzuchtstrategie. Die Paarung erfolgt häufig innerhalb der Brutkolonie zwischen Geschwistern, noch bevor die Käfer sich zerstreuen. Diese Strategie reduziert die Abhängigkeit von der Anwesenheit anderer Individuen und ermöglicht es der Art, auch in isolierten Populationen erfolgreich zu überleben. Im Vergleich zu Arten, die auf Fremdpaarung angewiesen sind, zeigt C. bodoanum eine geringere Anfälligkeit für negative Effekte wie Inzuchtdepression. Diese Fortpflanzungsstrategie macht die Art besonders anpassungsfähig an kleine und verstreute Ressource.
Kirkendall, L.R. & Faccoli, M. (2010). Bark beetles and pinhole borers (Curculionidae, Scolytinae,
Platypodinae) alien to Europe. ZooKeys 56 (2010): 227-251. Übersicht aller in Europa bekannten invasiven Borkenkäferarten
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Allgemeinen
Bussler, H. & Immler, T. (2007). Neue Borkenkäferarten in Bayern. Forstschutz Aktuell 38 (2007):. Kurzportraits zu allen Arten mit Bezug zu Deutschland und Abbildungen
von Imagines
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Lee et al. (2019). Cyclorhipidion bodoanum (Reitter, 1913) (Curculionidae:
Scolytinae: Xyleborini) new to Britain. The Coleopterist (2019) 28(2): 65-70. Erster Fund von C. bodoanum in GB mit Beschreibung der Morphologie
Biologische und wirtschaftliche Problematik
Cyclorhipidion bodoanum gilt als Sekundärschädling, dessen Schadenspotenzial durch den Klimawandel weiter steigen könnte. Die Art ist ein Mitverursacher komplexer Eichenschäden, besonders in wärmebegünstigten Regionen. Sie befällt bevorzugt Quercus-Arten, die bereits, möglicherweise durch pathogene Pilze, geschwächt sind und fördert dadurch die Ausbreitung von Fäulnispilzen.
C. bodoanum brütet meist in relativ dickem Holz, was ökonomische Schäden verursachen könnte. Allerdings zeigt die Art eine Präferenz für offene, nicht-kommerzielle Eichenwälder, wie etwa Parkanlagen oder Schutzgebiete, weshalb umfangreiche Schäden in kommerziellen Wäldern eher unwahrscheinlich zu sein scheinen.
Klimatische Veränderungen wie wärmere Temperaturen und längere Vegetationsperioden könnten die Anzahl der Generationen pro Jahr erhöhen und damit die Verbreitung und das Schadenspotenzial der Art steigern. Insgesamt wird die Art durch ihre Symbiose mit holzzerstörenden Pilzen und ihrer Vorliebe, bereits gestresste Bäume zu besiedeln, zu einem potenziellen Schadfaktor in wärmebegünstigten Eichenbeständen.
Bussler, H. & Immler, T. (2007). Neue Borkenkäferarten in Bayern. Forstschutz Aktuell 38 (2007):. Kurzportraits zu allen Arten mit Bezug zu Deutschland und Abbildungen
von Imagines
Fiala et al. (2021). Continued eastward spread of the invasive ambrosia beetle
Cyclorhipidion bodoanum (Reitter, 1913) in Europe and its distribution in the world. BioInvasions Records (2021) 10 (1): 65–73. Beschreibung der Verbreitung und der Morphologie gefangener
Individuen im Böhmischen Hochland
Verwechslungsgefahr (Unterscheidungsmerkmale)
Cyclorhipidion bodoanum:
Körperlänge: 1,82 bis 2,16 mm
Färbung: hell gelb-braun
Elytren: Gelblich-braun, dicht punktiert
Halsschild: länger als breit, matt in der basalen Hälfte und weist eine feine Mikroskulptur auf
Flügeldecken: größere warzenartige Erhebungen auf den Flügeldecken
Halsschild: konisches Schildchen und kürzerer Halsschild
Gomez, D.F. et al. (2018). North American Xyleborini north of Mexico: a review and key
to genera and species (Coleoptera, Curculionidae, Scolytinae). ZooKeys 768 (2018): 19–68. Bestimmungsschlüssel zum Tribus Xyleborini
Bussler, H. & Immler, T. (2007). Neue Borkenkäferarten in Bayern. Forstschutz Aktuell 38 (2007):. Kurzportraits zu allen Arten mit Bezug zu Deutschland und Abbildungen
von Imagines
Grüne, S. (1979). Handbuch zur Bestimmung der europäischen Borkenkäfer. M. & H. Schaper, Hannover: S. 182. Bestimmungsschlüssel mit Kurzportraits