DETMON – Monitoring invasiver Insekten im Wald

Invasive, gebietsfremde Insektenarten stellen eine wachsende Gefahr für unsere Wälder dar. Sie können ganze Bestände schädigen oder zerstören und langfristig das Gleichgewicht heimischer Ökosysteme gefährden. Ziel des Forschungsprojekts DETMON war es, neue Wege zur frühzeitigen Erkennung solcher Arten zu entwickeln. Die OGF GmbH bearbeitete im Rahmen des Projekts das Teilprojekt 1 mit dem Schwerpunkt auf der Konzipierung eines bundesweiten Erhebungsverfahrens sowie der Entwicklung einer webbasierten Informations- und Meldeplattform.

Projektziele und Vorgehen

Das DETMON-Projekt (01.07.2020 bis 31.03.2025, FNR FKZ 2220 NR 080A) verfolgte einen interdisziplinären Ansatz: Neben der wissenschaftlich fundierten Auswahl relevanter Zielarten wurden geeignete Fangmethoden getestet, ein belastbares Erhebungskonzept erarbeitet und eine digitale Infrastruktur aufgebaut, um Erkenntnisse strukturiert zu erfassen und aufzubereiten. Besonderes Augenmerk lag auf der Integration bestehender Strukturen (z. B. Pflanzenschutzdienste der Länder) und auf der Frage, wie auch Bürgerinnen und Bürger („Citizen Scientists“) in künftige Monitorings eingebunden werden können.

Webseite – gebündeltes Wissen zu invasiven Insektenarten

Die Seite www.invasiv-waldinsekt.de bietet einen umfassenden Überblick über forstlich relevante invasive Insektenarten. Für derzeit zwölf Arten – darunter der Asiatische Laubholzbockkäfer, der Eschenprachtkäfer und der Japankäfer – stehen detaillierte Steckbriefe bereit: Herkunft, Verbreitungswege, Lebensweise, Schadpotenzial sowie mögliche Verwechslungsarten sind übersichtlich aufbereitet. Handlungsempfehlungen bei Verdachtsfällen und eine direkte Verlinkung zu den zuständigen Pflanzenschutzdiensten unterstützen Betroffene bei der richtigen Einordnung von Funden.

Erhebungsplattform – technische Basis für das Monitoring der Zukunft

Ergänzend zur Informationswebseite wurde mit intern.invasiv-waldinsekt.de eine interaktive Erhebungsplattform aufgebaut. Sie dient dazu, Fundmeldungen zu erfassen, zu prüfen und kartografisch darzustellen. Die Plattform unterscheidet zwischen veröffentlichten, geprüften Meldungen und Verdachtsfällen, die sich noch in der Überprüfung befinden. Aktuell sind alle Fundpunkte ausschließlich zu Demonstrationszwecken eingetragen – ein produktiver Einsatz der Plattform ist jedoch grundsätzlich angedacht, vor allem für den Bereich Citizen Scientists.

Langfristig soll die Plattform mit einer App ergänzt werden und unter anderem die Integration von KI-gestützten Bestimmungshilfen sowie die Anbindung an bestehende Datenbanken ermöglichen. Ziel ist es, eine gemeinsame digitale Lösung zu etablieren, die Bund, Länder, Forschung und Öffentlichkeit vernetzt – für einen besseren Schutz unserer Wälder vor invasiven Insektenarten.

Das dieser Webseite zugrundeliegende Vorhaben wurde aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) als Projektträger des BMEL für das Förderprogramm Nachwachsende Rohstoffe unterstützt.